Rechenschaftsbericht
des Rektors der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Prof. Dr. Hans-Werner Ludwig
über die Amtszeit vom
18. Juli 1995 bis zum 30. September 1996
Die Bilanz der zurückliegenden Semester im Studium generale
fällt - wie in den Vorjahren - durchweg positiv aus. Die Zahl der
Hörerinnen und Hörer ist unverändert hoch, die
Öffentlichkeit nimmt die angebotenen Programme der
Universität mit viel Interesse und Beifall auf, und die Medien
bemühen sich um sachgerechte, informative
Berichterstattung. Dabei stehen Umfang und Intensität dieser
Berichterstattung nicht selten in erstaunlichem Kontrast zur sonst
üblichen Praxis. Die Universität kann - durchaus auch im
Blick auf andere Hochschulen - stolz sein auf das jedes Semester
erneut Erreichte und auf das vielfältige zusätzliche
Engagement ihrer Professorinnen und Professoren für das Studium
generale. Sorgen bereiten für die unmittelbare Zukunft aber die
dramatisch enger gewordenen finanziellen Möglichkeiten der
Universität. Freiwillige Leistungen wie das Studium generale
verfügen kaum über feste Finanzmittel und unterliegen damit
allen Sparzwängen in besonderer Weise.
Ein Blick auf die Themen des vergangenen Jahres signalisiert die
Breite des Programms:
-
Die Theologie und die Bilder der Kunst
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Der Exodus aus Nazideutschland und die Folgen - Jüdische Forscher in den Natur- und Sozialwissenschaften
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Die innere Einheit Deutschlands inmitten der europäischen Einigung
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Lebens-Bilder - Lebens-Lügen? Die Veränderungen des Lebens durch die kulturellen und sozialen Folgen der Biomedizin
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Komplexität und Selbstorganisation: Chaos in Natur- und Kulturwissenschaften
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Frau und Stadt. Mythen, Macht und Lebensräume im Spiegel der Geschlechterdifferenz
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Entwicklungspolitik in Theorie und Praxis
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Kapitulation, Zusammenbruch, Befreiung: Die Bedeutung des 8. Mai 1945 in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts
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Über das Hören
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Nähe und Ferne. Erlebte Geschichte im geteilten und vereinigten Deutschland
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Die Moral der Sinne
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Armut in Deutschland
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Spuren des Menschen in seiner Umwelt - eine geowissenschaftliche Perspektive
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Sucht
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Schulen und Universitäten im Mittelalter
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Die Zukunft der Universität
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Themen eines Lebens. Theologie auf der Schwelle zum dritten Jahrtausend
Diese Themenfülle wäre nicht zu verwirklichen ohne eine
ganze Reihe von Kooperationspartnern, die in der letzten Zeit ihre
Zusammenarbeit mit dem Studium generale der Universität aktiv
entwickelt haben. Im zurückliegenden Jahr waren dies: der
Unabhängige Arbeitskreis Demokratischer Studierender, der
Förderverein für abstinente Alkoholkranke, der
Südwestfunk - Landesstudio Tübingen, die
Kreisarmutskonferenz, das Zentrum für Ethik in den
Wissenschaften, die Partneruniversitäten Jena und Leipzig und die
Stadt Tübingen. Allen Partnern gilt dabei Dank für Hilfe und
Anregungen; ein Studium generale, das vielfältige Gruppen und
Institutionen für sich gewinnt und mit einbezieht, hilft dabei,
der Wissenschaft die alltägliche Akzeptanz in der Gesellschaft zu
sichern und ihrer Stimme im Geflecht der Meinungen und Interessen
etwas mehr Gehör zu verschaffen.
Das in seiner Arbeit und seiner öffentlichen Resonanz
äußerst erfolgreiche "Studio Literatur und Theater" wurde
bis zum 31. März 1996 je zur Hälfte aus Bundes- und
Landesmittel finanziert. Defizite in den öffentlichen Kassen und
rigoroser Sparzwang führten dazu, daß ab dem 1. April 1996
das "Studio Literatur und Theater" keinerlei finanzielle
Unterstützung mehr von Bund und Land erhielt. Die
Universität hat mit einem Notprogramm versucht, den Bestand des
"Studio Literatur und Theater" zu retten. Der finanzielle Spielraum
ist aber ganz erheblich eingeschränkt worden. Der bevorstehende
Weggang des Studioleiters, Wolfgang Hegewald, der einen Ruf auf eine
C3-Professur nach Hamburg angenommen hat, macht es erforderlich, die
Arbeit des "Studios Literatur und Theater" neu zu ordnen.
Kap. 10
Kap. 12
Presse
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- Stand: 14.11.96 Copyright